2x Flowtrail, 3x Kalwes und 488 Höhenmeter

Da mein Auto noch immer nicht fertig ist, musste ich auf die öffentlichen Verkehrsmittel ausweichen. Also rauf aufs Rad und ab zur nächsten Haltestelle der U35. Die fährt nämlich bis fast vor den Trail. Na ja, „fast vor“ ist Ansichtssache, denn von der Haltestelle aus ist es noch ein Stückchen zu radeln.

An der U-Bahn Haltestelle rollte ich bequem bis zum Fahrkartenautomat. Schon ein komisches Gefühl, mit dem Rad bis vor den Fahrkartenautomat zu rollen und dann 2 Tickets zu kaufen. 1 Erwachsener und 1 Rad bitte. 5,80 € kostet der Spaß.

In der Bahn wurde dann meine lange Radlerhose bewundert. Leise aber nicht abgeneigt unterhielten sich zwei Frauen darüber, ob das nun eine Strumpfhose sei, oder eher was Spezielles zum Fahrrad fahren. Gut, ich hielt den Lenker eines Fahrrads in meiner Hand und wie es der Zufall wollte, hing da auch gleich noch ein komplettes Mountainbike dran. Auch der Helm deutete darauf hin, dass ich heute vielleicht noch Fahrrad fahren würde. Die Strumpfhose oder ein schräger Fetisch konnte also ausgeschlossen werden.


Ungewohntes Gelände für mein Bike – U35 Haltestelle Feldsieper Straße

Ein paar Haltestellen später traf ich auf Alex und wir machten uns mit der nächsten Bahn auf zu unserem Ziel. Spaß im Wald! An der Haltestelle Wasserstraße verließen wir die Bahn. Wir mussten noch ein paar Kilometer zurücklegen, bis es endlich nach Wald roch. Aber mit frischen Akkus in den Beinen und der Vorfreude auf spannende Trails geht eine Menge.

Und dann ging es endlich in den Wald. Doch bevor der Spaß im Weitmarer Holz beginnen konnte, muss ich zunächst mal mein Equipment in Stellung bringen. Kinnschutz unter den Helm, Brustgurt angelegt, Kamera im Anschlag, meiner Frau noch kurz geschrieben, dass wir gut angekommen sind und ab ging die Post in Richtung des ersten Flowtrails.

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Schon nach kurzer Zeit habe ich den Kinnschutz nicht mehr gespürt, eine gute Eigenschaft des Helms. Allerdings vermisse ich mein „Bettlertaschentuch“, gerade bei längeren Strecken zwischen den Trails. Aber gut. Schon nach ein paar Kilometern erreichten wir die Sternwarte. Der Einstieg in den ersten Flowtrail befindet sich dann in einer kleinen Seitenstraße der Obernbaakstraße. Ganz in der Nähe der Sternwarte. Man glaubt zunächst, hier sei nur ein kleiner Trampelpfad aber er entpuppt sich zu einem richtig schönen anfängertauglichen Flowtrail mit ein paar Jumps, Kurven und etwas Nervenkitzel. Trampeln muss man kaum, denn es geht meistens bergab.

Irritieren lassen sollte man sich nicht von dem Abhang, der sich rechts neben einem auftut. Hier zu stürzen könnte unangenehm werden. Aber wenn man nichts falsch macht, kommt man gut durch und landet nach ein paar Minuten an einer kleinen Hütte im Wald. Uns sind auch ein paar Wanderer entgegen gekommen, sofort haben wir das Tempo gedrosselt und freundlich gegrüßt. Ich habe noch kurz gesagt, dass wir nur zu zweit sind und man bedankte sich freundlich bei mir. Wanderer und Biker können also doch miteinander. Alles eine Sache der Kommunikation.


Man erkennt den Weg im Hintergrund.

Bei Strava habe ich dann auch ein passendes Segment zu diesem Trail gefunden. Das ist sicher der beste Weg um Dir zu zeigen, wo wir waren. Wir haben zum Ende der Strecke allerdings eine kleine Pause gemacht, was uns natürlich die Zeit ruiniert hat. Aber Zeiten waren auch nicht unsere Priorität.

An dieser Stelle wieder ein kleiner Hinweis für Freunde der bewegten Bilder. Wenn Du mit einem Brustgurt filmst, ist die Perspektive wirklich gut. Achte allerdings darauf, dass Du solche Trails im Stehen absolvierst und Du daher die Kamera nachjustieren musst. Sonst filmst Du den Boden oder so wie ich, etwas zu viel von Deinem Bike. Lerne aus meinen Fehlern! 🙂

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Die kleine Pause hatte nichts mit einem möglichen konditionellen Defizit zu tun, sondern eher mit der Gelegenheit für einen Moment inne zu halten um die Natur zu genießen. Bei Strava habe ich auch ein paar Einträge von Leuten gefunden, die hier in rund 2 1/2 Minuten durchballern. Hut ab. Würde ich mich nicht trauen. Noch nicht. Aber darum ging es uns ja auch nicht. Wir wollten Flowtrails und Kalwes.

Nach einem kurzen Schluck aus der Flasche ging es dann weiter in Richtung Straße. Die zweite Passage dauerte nicht besonders lange, war aber doch etwas kniffliger als die erste, da der Weg nun etwas enger wurde. Auch hier ging es an der rechten Seite ziemlich steil runter. Aber wir meisterten das souverän.

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Nach der Abfahrt, hat der liebe Gott die Wegstrecke erfunden. Um zu unserem nächsten Flowtrail zu gelangen, mussten wir erstmal ein paar Kilometer zurücklegen. Dabei fuhren wir auch an der Ruhr vorbei, am Fuße der Burg Blankenstein. Herrliche Gegend. Daran könnte ich mich gewöhnen, muss ich ja zugeben. Alex zeigte mir auch kurz den Einstieg zum „Schiefertrail“, aber der war mir aufgrund seiner Spitzkehren dann doch etwas zu fortgeschritten. Vielleicht zum Ende des Jahres nochmal…

Nun ja, weiter im Text. Die irritierten Blicke des Gegenverkehrs sind schon spannend, wenn da so zwei Typen auf Mountainbikes mit Fullface-Helm und voller Montur auf einem Radweg unterwegs sind. Nach ein paar Minuten erreichten wir dann den Kemnader See wo wir dann auch mal eine kleine Pause einlegten. Helm ab, Müsli Riegel in den Mund und ein Schluck Wasser dazu. Wir ließen die Eindrücke nochmal vor unserem geistigen Auge ablaufen und machten uns heiß auf die nächste Passage.


Kleine Pause am Kemnader See

Jetzt waren Höhenmeter gefragt. Denn wo es runter geht, muss man zwangsläufig auch wieder hinauf. Das hatten wir irgendwie verdrängt. Ist halt kein Bikepark mit Sessellift. Aber dafür mir Natur und umgestürzten Bäumen, Wanderwegen und frischer Luft. Am Arsch! Klar, ist die Natur geil, aber wenn man eher Flache Strecken gewohnt ist, sind ein paar Höhenmeter gleich richtig anstrengend. Und um das „mmimi“ Konzert komplett zu machen, habe ich zu diesem Zeitpunkt schon 170 km auf der Wochenstatistik. Und Alex? Der war besonders gehandicapt, da er vorne nur auf dem großen Ritzel fahren konnte. Probleme mit der Schaltung. Aber wir wollten es ja so. Und hey, es macht Spaß! Es macht richtig Spaß! Ich weiß noch nicht genau warum diese Schinderei so viel Spaß macht, aber ich liebe es.

Hier ein paar Eindrücke vom Aufstieg.

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Und nach der Arbeit, kommt dann auch wieder das Vergnügen. Wenngleich wir uns beim Aufstieg einen großen Umweg eingefangen haben. Das konnte ich hinterher auf der Strava Karte sehen. Wir hätten abkürzen können. Aber ob es dann noch der gleiche Spaß gewesen wäre? Man weiß es nicht.

Der Einstieg war in jedem Fall in einer Kurve auf der Blumenau. Auf dem Video habe ich später gesehen, daß ich Idiot meinen Dämpfer auf Climb eingestellt habe und er somit starr wie ein Metallrohr ist. Ganz ehrlich? Ich hatte mich schon gewundert, wieso sich die Vorderachse so komisch anfühlte. Aber was ich mir dabei gedacht habe kann ich auch nicht mehr nachvollziehen. Sicher eine Prise Adrenalin, welches mir die Sinne vernebelt hat.

Die Passage ist schnell zu fahren, die Wege sind leicht zu meistern und man muß nur wenig in die Pedale treten. Einzig kurz vor dem Ende kommt eine böse Rechtskurve mit Baum, da waren wir doch überrascht. Zum Ende kommen ein paar Treppenstufen, da haben wir die Kurve nicht bekommen und wir mussten stoppen.

Ich habe die letzten Stufen dann ausgelassen, weil es sich komisch anfühlte. Jetzt weiß ich ja auch, der Dämpfer war zu. Und ich dachte ich sei ein Schisser.

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Nun geht es aber direkt zum Kalwes. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Jede Menge Leute waren schon da und es gibt ja auch diverse Filme über den Berg im Netz. Aber wenn man selber erstmal oben steht, ist es gleich eine ganz andere Nummer. Ich vergleiche das gerne mit dem Sprung vom 10er. Von unten sieht alles harmlos aus, wenn man oben steht ist es unfassbar hoch und man muss sich erstmal trauen. Wenn man es zum ersten mal gemacht hat, will man immer mehr und traut sich wieder.


Kreativ sind sie ja, diese Biker…

Endlich angekommen beginnt der mühsame Aufstieg. Wir müssen schieben. Schon beim Schieben denke ich so bei mir… Wenn es viel zu steil zum Fahren ist, wo fahren wir denn dann wieder runter? Die Antwort lag auf der Hand. Hier! Wir schauten uns die Strecke genau an. Die Kicker, die Anlieger, enge Passagen und mögliche Stellen, an denen es gefährlich werden könnte. Da merkt man den Altersunterschied. Als Familienvater schaust du ganz anders auf solche Events, als wenn du grade 20 bist. Wo ist nur die jugendliche Gelassenheit hin. Egal. Wir sind oben.

Kurze Verschnaufpause. Dann geht die erste Tour los. Alex fährt vor, ich folge auf dem Fuße. Bis zur Kante. Da verliessen sie mich. Für einen kurzen Moment dachte ich mir, „ich kanns nicht!“ Stoppen, zurücksetzten, durchatmen und dann einfach fahren. Es handelt sich hier wieder um einen Grenzbereich meines Rads, welchen ich bisher nicht erkundet habe. Die Halde ist mir schon geläufiger, da fahre ich mittlerweile anders herunter, aber hier musste ich mich erst sortieren, gelerntes vergessen und den Kopf frei für neues machen.


Es ist steiler als es auf dem Bild aussieht… Ehrlich!

Die Kuppe war geschafft und was ich hörte, gefiel mir nicht. Mein Hinterrad blockierte. Ein Zeichen dafür, dass ich die hintere Bremse zu sehr beanspruchte. Etwas lösen also. Das Rad nahm sofort fahrt auf, denn hey: Es ist wirklich scheiße steil hier! Die Anlieger passierte ich im Schneckentempo, wie so eine Oma auf dem Rückweg vom Einkauf. Ob es die Grenzen im Kopf waren, oder das Notebook im Rucksack, ich fühlte mich gehemmt hier die Bremse los zu lassen.

Kurze Zeit später legte sich Alex direkt auf den Bart. Er ist gut geschützt und konnte nur über den Sturz lachen. Wieder aufgesattelt zuckelten wir ins Tal. Bei einsehbarer Strecke, konnten wir die Bremse auch mal in Ruhe lassen und etwas Tempo aufnehmen. Nichts spektakuläres, aber für mich persönlich wie ein Koffein Schock! Erste Runde geschafft. Geil! Gleich nochmal! Das geht noch schneller.

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Nachdem wir den Berg wieder hinauf geschoben hatten, trafen wir 3 andere Biker. Die kamen von der anderen Seite angeradelt. In einem kurzen Gespräch erklärten Sie uns, dass der Aufstieg über die Seite zwar etwas länger sei, dafür aber bequemer. Dann fuhren sie runter. Auch nicht viel schneller als wir, aber irgendwie souveräner. Ich entschied mich, die Kamera mal auf den Helm zu montieren um einen Szenenwechsel zu erhalten.

Eigentlich eine gute Idee, wirkt aber wirklich nicht. Ich denke, wenn man Geschicklichkeit filmen möchte, oder die Kamera auf einen Kollegen halten will, dann ist der Helm OK. Oder wenn man wirklich wie der Wind einen Trail ballern kann, dann ist es ok. Aber für Anfänger wie Alex und mich, ist diese Position eher unvorteilhaft. Denn erstens weißt du als Anfänger nicht genau, wie du die Kamera einstellen sollst und dann sieht die Fahrt noch dazu langsamer aus, als sie gewesen ist. Beste Wahl nach wie vor: Der Brustgurt. Aber auch da ist die Position entscheidend.

Zeit für die zweite Abfahrt. Anders als bei unserer ersten Fahrt, traute ich mich schneller über die Kante. Ich bremste auch schon nicht mehr so intensiv, blieb aber nach wie vor sehr vorsichtig. Alex, wohl geprägt von seinem Sturz, lässt es auch ruhig angehen. Insgesamt sind wir aber zügiger unterwegs. Kurz nach dem Start habe ich Alex aber schon wieder ein und provoziere mit „WARUM BIST DU SO LANGSAM“ Rufen. Er lässt sich aber nicht beirren. Ich habe das Gefühl, ich könnte meinem Rad und mir mehr zutrauen, also lasse ich ihm etwas Vorsprung. Wenn man das Video dazu sieht, sieht es immer sehr langsam und ängstlich aus, wenn man allerdings das Gefälle mal live gesehen hat, kann man sicher nachvollziehen, wie wir uns bewegen.

In einem Moment, in dem Alex nach links ausschert um einen Kicker zu nehmen, nutzt ich meine Chance und überhole. Wenn ich sage: „Jetzt wollte ich es wissen!“ dann wäre das gelogen. Ich wollte einfach mal laufen lassen und den Moment erfahren, an dem ich wieder in die Bremse greife. Aber ich war überrascht. Klar, ich habe gebremst, aber ich war schneller unterwegs. Vielleicht lag es auch daran, dass ich die Klickies in dieser Runde wieder benutzt habe. Vorher war das Gefühl, eins mit dem Bike zu sein, nicht gegeben. Klickies-Faher wissen was ich meine. Downhiller werden sich fragen, was mit mir denn bitte nicht stimmt?! Wenn ich falle, muss ich flott runter vom Rad. Na, ist wohl ne Kopfsache.

Den Rest des Kalwes meisterte ich für mich in einer akzeptablen Zeit und Geschwindigkeit. Sprünge sind mit meinem 29er Hardtail eher ungewöhnlich. Am Ende jedoch, bin ich etwas im letzten Kicker hängen geblieben und danach langsam durch die Pfütze gerollt. Das Alex ein paar Sekunden nach mit unten angekommen ist, lag aber eher daran, dass er mit seinem Enduro durchaus in der Lage ist zu springen und das auch mehrfach noch gemacht hat.

Zweite Runde war auch geil! Eine noch, denn alle guten Dinge sind drei.

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Die eben getroffenen Jungs meinten ja, man könne auch entspannter auf den Berg rauf kommen. Da wir sie unten am Kalwes nochmal trafen, zeigten sie uns praktischerweise gleich den richtigen Weg und den Einstieg in Richtung „Gipfel“. Schon nach wenigen Metern erreichten wir einen umgestürzten Baum, vor dem eine kleine Auffahrt angelegt war. Ein klares Signal für Alex: „Komm, ich springe da mal rüber, für die Kamera!“ Gut, wenn Du meinst… 3 Sprünge sollte er machen. Der erste ging mächtig in die Hose, den zweiten hat er gut gestanden und beim dritten ist er von den Pedalen gerutscht. Wenn man diesen Text so liest, muss man uns für die absoluten Volldeppen halten. Aber ich sage Dir ganz ehrlich, wir sind Anfänger und dafür läuft es eigentlich recht gut. Wir sind mit Spaß dabei und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zwei Sprünge habe ich mit dramatischer Musik untermalt, schau es Dir an:

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Für die dritte und letzte Abfahrt wollte ich die Perspektive der Kamera nochmal verändern. Zwar wollte ich sie weiter auf dem Helm behalten, aber ich wollte auch, dass man die Spitze vom Visier noch sehen kann. Ich hoffte ein wenig darauf, dass ich damit etwas mehr Strecke und vielleicht noch etwas vom Lenkrad auf das Bild bekomme. Aber das Fischauge reicht wohl nicht aus um alles auf einmal zu erfassen. Merke auch an dieser Stelle: Die Perspektive taugt nix für solche Fahrten. Außer man kann ballern wie Leo Kast.

Der Einstieg klappte auch diesmal schon deutlich flüssiger, aber mit den Anliegern tue ich mich noch immer schwer. Ich glaube, ich muss hier noch ein Trauma verarbeiten. Ich habe mich damals in einer Linkskurve mal auf den Bart gelegt und seither traue ich mich nicht mehr so richtig, die Raste kratzen zu lassen. Aber ich arbeite daran.

Schneller sind wir. Vergleich mal das erste mit dem letzten Video sieht man schon, dass es schneller wird. Auch fühle ich mich nach und nach immer sicherer. Ich weiß beim dritten mal schon viel eher, wo was passiert. Wir lernen daraus: Übung macht den Meister. Wir haben in jedem Fall richtig Blut geleckt und in mir wächst der Wunsch nach einem Zweitbike. Ein Enduro, ein Fully welches kleine Fehler am Hinterrad verzeiht.

Wir haben ja die Halde Rheinelbe vor der Tür, Du erinnerst Dich vielleicht. Ich denke, ich werde den Sommer häufiger mit Alex dort Trails üben, denn offen gesagt will ich auch mal ein „WOW“ Video auf meinem Kanal hochladen und im Block auf diese Artikel verlinken um sagen zu können: „Bedenkt man, wie wir angefangen haben, sind die aktuellen Bilder deutlich spektakulärer!“

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Bevor wir die Heimreise angetreten haben, haben wir noch am Fuße des Kalwes einen kurzen Blick auf das Videomaterial geworfen. Ich war skeptisch wegen der Perspektiven, aber ob das Material was wird, siehst du immer erst am Rechner.

Ich baute meinen Helm wieder auseinander und wir machten uns gemütlich auf den Heimweg. Wieder ganz viel bergauf. Später hielten wir noch an einer Shell Tankstelle um den Tag kurz zu reflektieren, ein kühles Kaltgetränk zu inhalieren und Alexs Bike vom groben Schmutz zu befreien. Dafür verwendete er das dort postierte Scheibenwischwasser in der praktischen Gießkanne. Frag besser nicht weiter.

Da die Tour doch kürzer ausgefallen ist als erwartet, entschieden wir uns auf dem Heimweg auf die Straßenbahn zu verzichten und das ganze Stück zu radeln. Alex muss ja „nur“ bis Bochum. Ich dagegen musste nochmal 10 km drauflegen und bis Recklinghausen fahren. Aber das ging ganz gut. Schon am Abend saß ich vor dem Rechner und schrieb die ersten Zeilen zu dieser fantastischen Tour.

 

Fazit dieser Tour und dieses Artikels?

Der Kalwes ist immer eine Reise wert. Diese Tour bietet wirklich eine Menge Sachen. Man hat die wunderbaren Flowtrails, macht ordentliche Höhenmeter (für das Ruhrgebiet nicht schlecht) und kann auf dem Kalwes seine Downhillskills verbessern / entdecken. Dazu kommt, ich habe wieder eine ganze Menge gelernt. Ich habe wieder einen Schritt über meinen eigenen Schatten gemacht und meine persönliche Grenze etwas weiter nach hinten verschoben, habe eine schöne Gegend kennengelernt, Zeit mit einem guten Kumpel verbracht, etwas für die Fitness getan, wieder etwas in Sachen Kamerapositionen und Schneidekunst gelernt und die Freude am Beats bauen entdeckt.


Das Enduro Bike von Alex

Jetzt suche ich mir ein Keyboard, mit dem ich bessere Musik zaubern kann um damit Videos zu vertonen und auch hier die Messlatte wieder ein Stück höher zu hängen. Eine Sache noch zum Ton. Ich hätte gerne mit O-Tönen gearbeitet, aber leider sind sie kaum bis gar nicht vorhanden. Das liegt daran, dass ich die Kamera die ganze Zeit in einem stoßfesten Unterwassergehäuse transportiert habe. Ich will ja nicht, dass sie kaputt geht. Ich hoffe aber, dass Dir der musikalische Stilwechsel in den Videobeiträgen gefallen und auch der Text Dich unterhalten hat. Wenn ja, teile diesen Artikel mit Deinen Followern in den sozialen Medien und hinterlasse mir einen Kommentar. Konstruktive Kritik ist natürlich immer gerne willkommen. Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen nicht streiten.


Bald mehr in diesem Theater