Was ist ein Lunchride?
In diesem Beitrag erfährst Du alles zum Thema Lunchride. Was ist ein Lunchride, was gehört zu einem guten Lunchride dazu, wie bereitet man ihn vor und warum ist es besonders im Winter wichtig, regelmäßig einen Lunchride zu fahren? Die Antworten findest Du in diesem Blogbeitrag. Solltest Du eigene Fragen oder Ergänzungen haben, freue ich mich auf Deinen Kommentar unter diesem Artikel.
Was ist ein Lunchride?
Im Grunde ist ein Lunchride nichts anderes als eine Fahrradtour zur Mittagszeit. Er unterscheidet sich jedoch in der Distanz und Dauer von einer normalen Tour. Der Lunchride wird gewöhnlich in der Mittagspause, also zwischen 12 und 15 Uhr, gefahren und beschränkt sich auf Deine individuellen Pausenzeiten. Wer also 3 Stunden Mittagspause hat, kann natürlich weiter und länger fahren, als jemand mit nur 60 Minuten Pause.
Warum macht man einen Lunchride?
Die Frage muss sich vermutlich jeder selber beantworten. In meinem Fall ist es einfach eine Steigerung der Lebensqualität. Für mich ist Radfahren mit das schönste Hobby auf der Welt und was gibt es Schöneres, als die Gedanken kurz mal aus dem Job auf das Rad zu lenken, ein paar Kilometer zu fahren und danach mit leerem Kopf wieder an die Arbeit zu gehen?
Andere treffen sich in der Mittagspause mit gleichgesinnten und drehen gemeinsam eine kleine Runde, halten bei ihrem Lieblingsimbiss und genießen einfach gemeinsam ein paar schöne Minuten.
Aber es gibt auch die Sportler, welche die Mittagszeit für sich entdeckt haben. Die Vorteile liegen auf der Hand. Ältere Leute sind grade beim Mittagessen, Hundebesitzer bereiten sich auf die Gassirunde vor und Kinder sind noch in der Schule. Die Trassen sind also weitestgehend leer und man kann ungestört auf KOM-Jagt gehen.
Was gehört zu einem guten Lunchride?
In einer Umfrage bei Instagram, haben mir viele von Euch geschrieben, was für Euch zu einem guten Lunchride gehört. Ich habe Euch hier mal die Antworten zusammengestellt.
Die Strecke
Die Qualität der Strecke ist für die meisten von Euch so ziemlich der wichtigste Punkt. Unser Zeitfenster ist kurz, daher haben wir keine Zeit für Sackgassen und Experimente. Die Strecken sollten also entweder gut geplant oder bereits bekannt sein.
Bei den Eigenschaften der Strecke sind wir uns auch einig. Schnell raus aus der Stadt, rein ins Grüne, weg von Autos und Fußgängern, hin zu leeren Trassen mit viel Platz und Luft zum Atmen.
Musik
Einige von Euch habe auch Musik genannt. Da scheiden sich die Geister, ich persönlich genießen ebenfalls Musik auf den Ohren, wenn ich alleine unterwegs bin. Andere lehnen das konsequent ab, selbst wenn es mittlerweile Kopfhörer gibt, welche die Umgebungsgeräusche nicht unterdrücken.
Für schlägt Musik, oder ein guter Podcast (wie Halden und Helden), gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Bei Musik kann ich noch besser abschalten, bei Podcasts kann ich mich informieren UND ich höre nicht, wenn an meinem Rad etwas quietscht.
Das Lunchpaket
Man sagt: “Kein Kampf ohne Mampf!” Doch auch wenn der Name es suggerieren mag, hat der Lunchride nur bedingt etwas mit Essen zu tun. Selbstverständlich kann bei der Planung auch einen Stopp mit einplanen, wo man etwas auf die Gabel bekommt. Meist kollidiert der Plan aber mit dem zur Verfügung stehenden Zeitfenster.
Es spricht aber nichts dagegen, bei seinem Stamm-Imbiss oder dem Restaurant seiner Wahl eine Vorbestellung zu machen, damit das fertige Essen bereits bei der Ankunft auf einen wartet. Perfekt ist natürlich, wenn die Mittagspause genug Zeit bietet und man das Essen dann auch genießen kann.
Wie bereitet man einen Lunchride vor?
Schaut man sich die Länge des Testes an, könnte man schnell meinen, dass ein Lunchride eine komplizierte Sache ist. Im Grunde ist es aber echt überschaubar. Denn eigentlich braucht man ja nur ein Rad, Deinen Helm und schon ist man unterwegs. Ich habe Dir aber hier ein paar zu berücksichtigende Punkte aufgelistet, mit der Dein Lunchride ein voller Erfolg wird.
Streckenauswahl
Wenn Du vorbereitet sein willst, setzt Du Dich schon einen Tag vorher hin und planst eine passende Rude. Dienste wie Komoot oder Strava eignen sich hervorragend, um verschiedenen Strecken zu planen und zu speichern. So kannst Du auch spontan auf eine passende Strecke zurückgreifen.
Bei der Streckenwahl solltest Du folgende Punkte berücksichtigen:
- Zeitmanagement
Achte darauf, dass Dein Lunchride das Umziehen, die Tour und vielleicht eine Dusche nach der Rückkehr beinhalten sollte. - Distanz
Die Streckenlänge sollte natürlich in Deiner Mittagspause fahrbar sein. - Beschaffenheit
Raus aus der Stadt, rein ins Grüne. Plane größtenteils Wege ein, wo Du freie Fahrt hast. Versuche also Routen mit hohem Straßenanteil, Radwegen und Ampeln zu vermeiden. - Highlights
Plane kleine Highlights mit ein. Eine tolle Halde mit schöner Aussicht, ein abgelegener Spot, wo man in Ruhe etwas essen kann, ein schöner Trail, mit rasanter Abfahrt. Etwas, was Dich für die Schinderei des Tages entschädigt.
Equipment bereitlegen / Fahrrad checken
Lege Dir vor Dienstantritt schon mal alle Sachen raus, die Du in der Mittagspause benötigst. Schuhe, Socken, Shorts, Trikot, fülle Deine Trinkflasche auf, montiere Dein Tacho und schau bei der Gelegenheit auch gleich mal nach dem technischen Zustand Deines Bikes. Am besten ist es, wenn man das Abends vorher schon macht.
Essen vorbereiten
Wenn Du es in der Pause richtig krachen lassen willst, sollte nach Deiner Rückkehr etwas zu Essen auf Dich warten. Jeder von uns kennt den schnellen Weg an die Süßigkeitenschublade. Optimalerweise isst Du aber nichts, was die eben verbrauchten Kalorien sofort wieder killt. Fülle Deinen Kohlehydrat speicher wieder auf, dann kannst Du nach Feierabend vielleicht nochmal los.
Es spricht aber auch nichts dagegen, etwas Leckeres vorzukochen, um es mitzunehmen und z.B. auf dem Gipfel einer Halde zu essen. Aufbewahrungsmöglichkeiten gibt es genug und ein Rucksack wird wohl auch jeder von uns haben.
Einfach mal was Neues wagen.
Freunde einladen
Dein Nachbar fährt Rad? Dein Arbeitskollege wohnt um die Ecke und ist auch Radsportbegeistert? Dann laden sie ein und verbringe Deine Pause gemeinsam mit ihnen. Denn was gibt es Schöneres, als die schönen Momente im Leben mit netten Leuten zu teilen? Das bringt uns auch gleich zum nächsten Punkt!
Kann man auch gemeinsam fahren?
Grundsätzlich kannst Du fahren, mit wem Du willst. Aber auch das hängt von Deiner Pausenzeit ab und wo Deine Bikebuddys wohnen. Es lohnt sich immer, im Freundes- oder Bekanntenkreis mal zu fragen. Gemeinsam macht es mehr Spaß und die Motivation ist vielleicht auch höher.
Pandemie als Lunchride-Booster?
Die Pandemie hat unsere Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Was gestern noch normal war, ist heute ein Arbeitsmodell aus der Vergangenheit. Für viele von uns hat sich der Arbeitsalltag dahingehend verändert, dass wir nun mehr von zu Hause arbeiten. Wir haben jetzt also die Möglichkeit bekommen, unseren Alltag aktiver und persönlicher zu gestalten, weil der tägliche Weg zur Arbeit wegfällt.
Auf Strava sehe ich in den letzten Jahren vermehrt, wie meine Timeline häufiger auch in der Mittagszeit aufs Rad steigt. Egal, ob auf Swift oder auf der realen Trasse, es wird geradelt, was das Zeug hält. Vor Corona ist mir das nicht so aufgefallen, waren wir doch alle mehr in diesem Hamsterrad gefangen.
Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, das ist mir auch klar. Aber wenn Du im Homeoffice arbeitest, soll Dich dieser Artikel motivieren, den Lunchride mal auszuprobieren.
Warum Du besonders im Winter einen Lunchride fahren solltest
Ein Lunchride ist gut für Körper und Geist. In der Mittagszeit an die frische Luft zu gehen, wirkt oft Wunder. Ein paar Sonnenstrahlen auf der Haut sind oft Balsam für die Seele und daher ist ein Lunchride im Winter aus meiner Sicht Gold wert.
Je älter ich werde, desto mehr bin ich anfällig für den sogenannten “Winterblues”. Wenn Du morgens auf dem Weg zur Arbeit bist, ist es dunkel, kalt und nass. Tagsüber wird es nicht richtig hell und wenn Du Feierabend hast, ist es wieder dunkel, kalt und nass. Alles, was Du auf dem Arbeitsweg siehst, ist das, was der kleine Lichtkegel Deiner Fahrradlampe erhellt. Die anderen Alltagsradler huschen in der Anonymität der Dunkelheit schnell an einem vorbei, man erkennt niemanden.
Selbst meine dicke Sigma Buster 2000 HL ist da machtlos, denn mir fehlt die Aussicht auf den Kanal, mir fehlt das Grün an den Bäumen, mir fehlt die Wärme im Gesicht, mir fehlt die Sonne. Kommt dann noch Stress und Termindruck dazu, ist er da, der Winterblues.
Etwas Blues ist okay, aber schnell kann aus dem Blues aus eine handfeste Depression werden. Ein Lunchride kann dem vorbeugen, denn dort erlebst Du fast alles, was das Radfahren ausmacht. Und manchmal erhascht man auch ein paar Sonnenstrahlen, die Deinen Akku wieder laden und Dich fit für die nächste Runde machen!
Solltest Du aber spüren, dass bei Dir nicht mehr nur Blues gespielt wird, dann such Dir Hilfe. Es ist keine Schande nach Hilfe zu fragen und Du bekommst sie. Ich habe Dir hier ein paar Telefonnummern und Links herausgesucht (Quelle: NDR), an die Du Dich wenden kannst.
Folgende Stellen bieten Hilfe an
- Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222. Die Telefonseelsorge bietet auch eine Mail- und eine Chat-Beratung an.
- Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: erreichbar montags, dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr sowie mittwochs und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr unter (0800) 33 44 533. Die Deutsche Depressionshilfe bietet auch einen Selbsttest sowie Informationen und Adressen rund um das Thema Depression an.
- Diskussionsforum Depression: Erfahrungsaustausch für Betroffene und Angehörige
Lunchrides für den Kreis Recklinghausen
Wenn Du aus dem Kreis Recklinghausen kommst, habe ich hier eine kleine, ständig wachsene, Komoot Sammlung von Strecken für Dich, die man in 1 – 2 Stunden gut fahren kann. Fühl Dich frei, mir weitere Strecken zu schicken, damit ich die Sammlung abwechslungsreich erweitern kann.