So war Tour 1 – Eine Konditionstour #Hldt16

Zu meiner Überraschung und Begeisterung war Tobias, der meinen Blog über Youtube gefunden hat, nicht der Einzige Teilnehmer. Pünktlich wie die Maurer trafen alle angemeldeten Teilnehmer ein. Michael, von BellCreekBiking.deThorsten von RuhrMTB.de, sowie meine Twitter Follower Christoph und Klaas. Besonders habe ich mich aber gefreut, meine alten Freunde Christian (Chefchen) und Manny wieder zusehen. Manny hatte auch seinen guten Freund Andre dabei. Unsere Gruppe war fast komplett. Mein Arbeitskollege und Freund Alex sollte später noch zu uns stoßen. Dann konnten wir ja starten. Euphorie machte sich breit und die Reise ging los.

Das Wetter meinte es sehr gut mit uns. Bereits am Sonntag schickte Tobias mit einen Screenshot aus seiner Wetter-App. Die ganze Woche Regen, Regen, Regen und dann am Samstag, Sonne mit 6 °C. Sonntag dann wieder Regen. Samstag in der Früh, hatte meine App mir noch für den Tag gesagt, dass wir zwischen 9 und 15 Uhr trocken durch den Tag kommen und es danach wieder regnen sollte. Na wenn das keine guten Vorzeichen für eine lustige Tour sind, weiß ich auch nicht.

Auf dem Weg zur Erzbahnbude dann bei Kilometer 5 der erste Zwischenfall. Michael wollte einen am Boden liegenden Ast akrobatisch überwinden, verlor dabei die Kontrolle über sein Bike und stürzte. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, legte er sich direkt vor Klaas, welchen er somit unbeabsichtigt gleich mit von den Rädern holte. Haut ging verloren, Blut floss aber Knochen blieben heile. Leider hatte das Bike von Michael weniger Glück. Die Schraube des Schaltauges riss ab. Kannste Dir nicht ausdenken. Zufällig hatte Manny ein Schaltauge im Rucksack, aber leider passte es nicht und auch die abgebrochene Schraube ließ sich grade nicht so ohne Weiteres ersetzten. Fazit: Für Michael war die Tour hier schon beendet.

Er entschied sich den Weg zurück alleine anzutreten und wir sollten die Tour weiterfahren. Wie in einem Actionfilm. „Lasst mich zurück und amüsiert euch ruhig ohne mich!“ Das tat uns schon sehr leid, denn wir hätten die Tour gerne gemeinsam beendet. Aber wir setzten die Tour fort und fuhren weiter am Kanal entlang in Richtung Erzbahntrasse + Erzbahnbude.


Unsere kleine Gruppe

Dort angekommen warteten wir auf Alex. Klaas bemerkte, dass er sich bei dem Sturz wohl doch mehr getan hatte, als erwartet und entschied sich auch dazu die Tour an dieser Stelle zu beenden. Tobias fühlte sich gleich an ein altes Kinderlied erinnert, in dem 10 kleine… Radfahrer… Eine Geschichte erleben und sich dank skurriler Ereignisse von selber dezimieren. Du weißt schon was ich meine. Als Alex dann bei uns war, ging es weiter. Da waren‘s nur noch 8.

Ziemlich viel Action, noch vor unserem eigentlichen ersten offiziellen Stopp, auf der Halde Rheinelbe. Dort trafen wir dann kurze Zeit später auch ein und fuhren direkt ohne Pause rauf auf die Spitze. Hier gab es neben ein paar Höhenmetern auch eine wunderbare Aussicht zu genießen. Ich zeigte den Teilnehmern unsere weiteren Ziele und wir machten ein Gruppenfoto.


Gruppenfoto, v.l.n.r: Alex, Andre, Christoph, Thorsten (oben), Tobias (unten), Chefchen, Manny und Kay


Foto: Christoph

Wo es hoch geht, geht es auch wieder runter. Vor der Abfahrt stand jedoch noch eine Diskussion über das Thema Gruppenzwang im Vordergrund. Auslöser war Manny, denn er entschied sich kurzerhand dazu die Halde herunter zu fahren und zu unser aller Verwunderung kaum die Bremse zu benutzen. Da schauten wir Anfänger aber doof aus der Wäsche. Der ein oder andere von uns folgte ihm dann auch auf diesem Weg und wir trafen uns auf dem ersten Plateau der Halde wieder. Von dort aus ging es dann zu “Olivers Reich“. Hier fuhren wir durch den angelegten Parcours und hatten richtig Spaß dabei. Ich legte mich auch gleich mal hin, denn mir ging das Vorderrad auf dem schlammigen Boden weg. Passiert ist mir aber nichts. Der Boden war so weich, dass ich nur etwas dreckig wurde.


Unterwegs in Olivers Reich

Nach dem Parcours ging es dann voller Elan weiter in Richtung Zollverein. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon 20 km auf der Uhr und die Kollegen auf den 26“ Rädern hatten ordentlich zu trampeln. Besonders an den Steigungen machte sich das bemerkbar. So zog sich die Gruppe teilweise weit auseinander. Ein kleines Equipment- / Konditionsdefizit konnte hier rasch ein paar hundert Meter ausmachen. Aber die führende Gruppe nahm Rücksicht und wartete artig auf die Nachzügler. Feiner Zug, das macht eine gute Gruppe aus.

Auf Zollverein angekommen, machen wir die zweite größere Pause. Smalltalk, Teilnehmer beschnuppern und feststellen, dass die Chemie gut passt. Perfekt! Nach Zigarette und Energieriegel geht es auf zu einer kleinen Rundfahrt über das Gelände. Manny fährt dabei erstmal quer durch die Fußgängerpassage und rechtfertigte sich später mit den Worten: „DA STAND KEIN SCHILD!“ Geiler Kerl! Für gewöhnlich verfahre ich mich auf Zollverein immer etwas, aber diesmal hatte ich keine Probleme. Wir kehren also zu unserem Ankunftsort zurück und radeln weiter zum Nordsternpark.


Pause auf Zeche Zollverein

Langsam verschwand die Sonne und durch unsere ungeplanten Stopps sind wir auch etwas hinter dem Zeitplan. Das schadet der guten Laune jedoch nicht. Alex hat jedoch langsam nichts mehr zu lachen, denn ihn verlässt langsam die Kondition. Zu den konditionellen Problemen kommen auch noch die Parameter: Schweres Bike + kleine Laufräder + kein Lockout in den Dämpfern. Kurz gesagt: JACKPOTT! Ich habe den Jungen selten so fertig gesehen. Aber auch hier, lassen wir niemanden zurück und so warteten wir an den kritischen Punkten. Am Nordsternpark angekommen, hatten wir rund 40 km auf der Uhr. Hier gab es wieder etwas Industriekultur zu bestaunen. Christoph konnte mit Fachwissen glänzen, welches die Materialeigenschaften des dort aufgestellten Herkules betrafen. Manny und Tobias verschwanden für ein paar Minuten, weil sie eine lange Treppe gesehen hatten, die sie unbedingt herunterfahren wollten. Gut durchgeschüttelt stießen sie kurze Zeit später wieder zu uns.


Letzte offizielle Pause am Nordsternpark. (Sorry für das große Foto)

Nach einer letzten Pause machten wir uns dann wieder auf den Heimweg. Die letzten rund 20 Kilometer warteten und verlangten unseren 26“ Fahrern nochmal alles ab. Bei Alex war jetzt der Akku leer, die Muskeln machten zu, Krämpfe zerrten zusätzlich an der Motivation und wir gingen dazu über ihn zu schieben. Getreu dem Motto: Wir lassen niemanden zurück. Hier erkennst Du auch die wahre Beschaffenheit einer solchen Gruppe, denn obwohl wir uns zuvor nie gesehen haben wechselten wir uns wie selbstverständlich ab und schoben Alex zurück ins Ziel. Auch bei Chefchen machte sich die Strecke nun langsam bemerkbar. Auf seinem 26“ Custom-MTB machte er heute auch die ersten richtigen Meter. Zuvor hatte er es im Keller in mühevoller Kleinarbeit zusammengesetzt.

Am Hafen “Graf Bismarck” machten wir einen weiteren kleinen Stopp und Alex bekam von Christoph einen Eiweißriegel, welcher seinen Akku noch ein klein wenig auftanken sollte. Da nun aber, zu allem Überfluss, auch noch ein leichter Gegenwind aufkam, war die gewonnene Energie gleich wieder weg. Eigentlich wollte Alex uns an der Grimberger Sichel verlassen und die Erzbahntrasse nach Hause nehmen, aber aufgrund seines Zustands änderten wir den Plan und er begleitete uns bis zum Ziel. Von dort wollte er mit der U-Bahn fahren, alles andere wäre auch grob fahrlässig gewesen.


Zwangspause am “Hafen Graf Bismarck”

Obwohl Alex mächtig zu kämpfen hatte, war die Stimmung weiterhin super. So erreichten wir nach 5 Stunden und 45 Minuten wieder unseren Ausgangspunkt. Es war nach wie vor trocken, aber frisch. Daher fiel die Verabschiedung auch relativ kurz aus. Tobias war so nett und brachte Alex noch nach Hause, da beide in der gleichen Gegend wohnen. Es wurden noch diverse Telefonnummern getauscht und ich glaube der ein oder andere wird wieder gemeinsam fahren.


Manny und Christoph supporten Alex

Und auch ich würde mich sehr freuen, diese Gruppe auf der nächsten Tour wieder begrüßen zu können.
Vielen Dank an Michael, Tobias, Alex, Thorsten, Manny, Andre, Chefchen, Christoph und natürlich Klaas.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!

 

Hier ein paar Eckdaten zu der Tour:

Die Tour bei Strava.

Die Tour bei GPSies.com

 

Hier das Video zur Tour:

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