Frohes neues Radfahrjahr!

Der Wetterbericht versprach ein kleines Zeitfenster von ca. 3 Stunden mit trockenem, ja sogar sonnigem Wetter. Einige Regentage, 3 °C und ein penetranter Ostwind definierten die Grundlagen meiner kleinen Tour. Irgendwie bin ich noch gehemmt, was die Radfahrerei angeht. Nach 2 anstrengenden Projektwochen auf der Arbeit und Weihnachten, hatte ich mir mein Gewicht von 110 kg auf 116 kg angefuttert. Ein Gewicht mit dem ich definitiv nicht auf mein Bike steige. Erstrecht nicht, nachdem mir ja wieder der Rahmen gebrochen ist. Hersteller und Händler versicherten mir zwar, dass mein Gewicht nichts mit den Brüchen zu tun hatte, aber irgendwie macht man sich ja so seine Gedanken.

Gleich nach Weihnachten fing ich aber an, meine Ernährung wieder auf SlowCarb umzustellen. Und so habe ich heute, nach rund 3 Wochen wieder mein Ausgangsgewicht von 110 kg erreicht. Das merkte ich aber erst, als ich mich nach der Radtour kurz mal auf die Waage stellte. Gut, anderes Thema. Die Tour. Im Moment bietet das Leben meiner Familie und mir wieder eine Reihe anstrengender Herausforderungen, also entschloss ich mich gestern schon, heute ein paar Stündchen auf dem Rad zu verbringen. Was macht den Kopf besser frei, als Sport?

3°C sind echt kalt. Bewaffnet mit langer Radlerhose, Pullover, Schal und Kopftuch wagte ich mich dann vor die Tür. Für den Fall der Fälle trug ich noch meinen Bratschlauch (Die Regenjacke), der ist ja auch winddicht und sollte mich warmhalten. Das wetterbedingte Zeitfenster sollte zwischen 13 und 16 Uhr gelten, also stand ich nach dem Mittagessen an der Kellertür und staunte nicht schlecht. Es war deutlich kälter, als ich dachte. Aber das wird sich schon geben, wenn ich erstmal in Bewegung bin.

Das alte Schiffshebewerk.

Genau so war es dann auch. Mit der Bewegung kommt die Wärme in die Knochen und mit der Wärme geht auch das unbehagliche Magengrummeln weg. Das „hach“ Gefühl kommt zurück und schon kribbelt es wieder so wie immer, wenn ich im vergangenen Jahr auf das Rad gestiegen bin. Der Körper ruft nach MEHR und auch der Kopf will nahtlos an das anknüpfen, was sein Körper im vergangenen Jahr noch imstande war zu leisten. Geht aber nicht. Ich bin ja fast den ganzen November nicht gefahren, der Dezember viel auch komplett aus und das rächt sich jetzt.

Na ja. Mein Körper ist ja eigentlich ein Freund von mir, von daher kommen wir gut klar. Ich lasse es ruhig angehen und ziehe die Strecke durch. Ich mache aber gelegentlich kleine Pausen um ein Foto zu schießen. So war ich dann hinterher für die 26 km 1 Stunde 36 Minuten unterwegs. Für mich aber kein Problem. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, nächste Woche 1 oder 2 mal mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Zum Training. Und für den Kopf. Wir werden ja sehen.

Einziges Manko der Tour? Schon nach kurzer Zeit bin ich durch eine Pfütze gefahren und bekam einen dicken Schwall Wasser in den Schuh. Als ich dann wieder zu Hause ankam, konnte ich meine Zehen schon nicht mehr spüren. Nach dem Duschen war das aber auch kein Thema mehr. Danke an dieser Stelle für all die guten Ratschläge meiner Twitter Timeline (@rotznase81@placetoride und @AGirsig). Die war nämlich sofort zur Stelle um mir gute Tipps zu geben, wie ich die Füße im Winter warm halte.

Ich werde sie berücksichtigen.