EVOC Hip Pack CAPTURE 7l

Ein bekennendes Wort vorab: ich habe einen Rucksack Fetisch. Ich mag es, wenn alles seinen Platz hat und ich mag es, wenn sich ein Rucksack liebevoll an meinen Rücken anschmiegt, als wäre er eine Geliebte. Als ich meinen ersten EVOC Rucksack gekauft habe, gab er mir genau dieses Gefühl und seither bin ich ein Fanboy.

Woher habe ich das Ding?

Es war ein Weihnachtsgeschenk meiner Frau an mich. Gekauft hat sie das Hip Pack aber in einem lokalen Fotogeschäft aus der Region. Warum das so wichtig ist? Weil man das Hip Pack meistens nicht direkt im gut sortierten Mountainbike-Store um die Ecke finden wird, sondern dafür tatsächlich ein Foto-Fachgeschäft aufsuchen muss. Die Suche wird zudem erschwert, weil es auf der EVOC Homepage zwar eine Händlersuche, nicht aber eine Auflistung von Fotogeschäften gibt, welche diese Produkte führen. Gefunden hat sie das Capture 7 letztendlich über eine Preissuche bei Idealo.de.

Was ist dabei?

Die Ausstattung ist spartanisch, bringt aber fast alles mit, was man braucht. Das EVOC Capture 7 kommt mit drei Raumtrennern für das Kamerafach der großen Tasche und einem passenden Rain Cover zu Dir.

Und was kann das Hip Pack jetzt genau?

Fangen wir mal auf der Unterseite an. Hier befindet sich ein Fach, in welchem das Rain Cover und die beiden Schlaufen versteckt sind, mit denen man ein Stativ an dem Hip Pack befestigen kann. Braucht man sie nicht, kann man sie einfach mit dem Cover zusammen in der Tasche verstecken.

Die Tasche ist doppelt verschlossen. Eine kleine Lippe, fixiert mit einem Klettverschluss, schütze den darunterliegenden Reißverschluss vor Verschmutzung. Hängen die Riemen raus, schützt die Lippe vor Verlust des Rain Covers und vor eindringendem Schmutz.

Rain Cover und Stativ? Beides zusammen geht leider nicht, denn das Rain Cover bietet keine Öffnung oder andere Möglichkeit, um die Haken bei übergezogenem Rain Cover befestigen zu können. Das ist sehr schade.

Die Fronttasche

Die aufgesetzte Fronttasche bietet genug Platz für Speicherkarten, ein kleines Portemonnaie, Akkus und einen Stift. Die ausklappbare Tasche ist wasserabweisend. Da das ganze Pack recht steif ist, bietet die Tasche nicht unbedingt die Flexibilität, wie ich sie von meinem 3l Hip Pack gewohnt bin, damit kann ich aber prima leben.

An den Seiten

Auf der linken Seite verfügt das Capture 7 über eine Tasche für eine Trinkflasche. Alternativ könnte man hier auch ein weiteres Objektiv transportieren, was ich mir zugegebenermaßen aber nur schwierig vorstellen kann. Auf beiden Seiten befinden sich dann auch die Riemen für das Venti Flap System.

Das System sorgt für mehr Tragekomfort, weil Du z.B. beim Uphill die Riemen lösen kannst, um mehr Luft an Deinen Rücken gelangen zu lassen. Geht es dann wieder auf den Trail, kannst Du mit einem beherzten Zug auf beiden Seiten das Hip Pack wieder eng an Deinen Rücken binden. Das Pack sitzt dann straff am Körper und schränkt Dich bei der Abfahrt nicht ein.

Das bringt uns gleich zur Belüftung.

Das EVOC Capture 7 verspricht eine ausgezeichnete Luftzirkulation und Wärmeableitung, weil es über große Belüftungskanälen im Rückenpolster verfügt. Das Mesch Gewebe fühlt sich wertig an und wurde auch bei vielen anderen Rucksäcken von EVOC verbaut. Man könnte also von erprobter Technik sprechen. Ich hatte bisher nie Probleme damit.

Auch ein kleiner Trageriemen findet hier seinen Platz.

Kommen wir zum großen Kamerafach

Bei dem Fach ist Velex vernäht worden und eigentlich für den Einsatz von System- oder Kompaktkameras vorgesehen, aber auch meine kleine EOS 400 D findet hier ebenfalls mühelos Platz. Im Fach daneben habe ich ein Tamron 28 – 135 Objektiv mit einer Bauhöhe von 12 cm verstaut. Aber auch mein 70 – 300 Tele passt hier hinein, wenn das 28 – 135 nicht dabei ist. Es hat eine Bauhöhe von 14,5 cm. Durch die flexiblen und mit Klettverschluss befestigten Raumtrenner (3 Stück) ist der Innenraum des Kamerafaches aber wirklich für alle Schandtaten zu haben.

Das Kamerafach hat die Maße 29 x 18 x 11 cm. Die Bezeichnung Capture 7 kommt von 7 Liter Volumen. Aber das hast Du Dir ja sicherlich schon gedacht. Ich bekomme meine EOS 400 D auch mit montiertem Tele in die Tasche, wenn ich die Kamera horizontal positioniere. Ein weiteres Objektiv passt dann aber nicht mehr so ohne Weiteres mit in die Tasche. Da muss man dann schauen, welches Objektiv auf der Kamera ist und welches zum Wechseln in der Tasche wartet. Aber hier geht echt eine ganze Menge.

In der unten gezeigten Konstellation habe ich die Kamera mit Kit Objektiv mittig, das Tamron 28 – 135 rechts und links eine Möglichkeit, meine Fernauslöser und andere Kleinigkeiten zu verstauen. Wie oben schon erwähnt, sind die Seitenwände sehr steif. Sie sind aus Atilon PE-Schaum gefertigt und geben mir ein gutes Gefühl und ein wenig die Illusion, dass meine Kamera bei Stürzen ein wenig besser geschützt ist.

Die EOS ist hart im Nehmen, für Dich in Saalbach-Hinterglemm getestet.

Der Gurt bietet Leuten mit einem Bauchumfang von maximal 141 cm Halt. Beten wir zu Gott, dass niemand von uns das erreichen wird, aber man weiß ja nie. Dicke Jacke, Pullover im Winter, gutes Essen und Corona… Egal. Im Netz habe ich gelesen, das der Gurt wohl am Bauch schneiden soll, das muss ich noch herausfinden und berichten. Die Gurte der 3l Serie haben dieses Problem offenbar nicht, sind aber wohl auch anders verarbeitet.

Was der Gurt hat, sind 2 Taschen, welche von außen aufgenäht sind. Hier hätte ein kleiner Snack und Dein Schlüssel Platz, wenn Du nicht grade Hausmeister bist. Ich werde hier mein kleines Scheckkarten-Portemonnaie und meinen Schlüssel parken, wenn ich auf Tour bin.

Der Gurt wir einem großen Verschluss geschlossen. Man kann ihn mühelos mit Handschuhen bedienen. Es ist meistens auch noch genug Restgurt vorhanden, um den Gurt straff zu ziehen. Das wirkt alles sehr gut.

Das ganze EVOC Hip Pack Capture 7 hat Maße von 31 x 20 x 14 cm. Leer, aber mit Rain Cover, wiegt es auf meiner nicht geeichten IKEA Waage 608 g. EVOC spricht von 610 g. Wir sind also recht nah dran. Mich irritiert bei dem Cover ein wenig, dass hier offenbar eine Falte mit eingenäht wurde. Der Monk in mir wird da schon nervös, aber wenn das Pack um die Hüfte getragen wird, sehe ich es ja nicht.

Ein paar Daten in der Schnellübersicht

  • Kamerafach variable aufteilbar
  • Aufgesetztes Fach mit wasserabweisender Innentasche für Speicherkarten und Akkus
  • Zusätzlicher Stauraum durch Extrataschen am Hüftgurt
  • Venti Flap System für mehr Tragekomfort
  • Sehr gute Luftzirkulation dank Belüftungskanälen im Rückenpolster
  • Rain Cover inklusive
  • Gurte für die externe Montage eines Tripod vorhanden
  • Volumen 7 l
  • Gewicht: 608 g
  • Maße außen: 31 x 20 x 14 cm
  • Maße für das Kamerafach: 29 x 18 x 11 cm

Wie fühlt es sich an?

Das EVOC Hip Pack Capture 7 macht einen wertigen und griffigen Eindruck. Ich habe das Gefühl, dass meine Kamera gut aufgehoben ist, wenn ich zu Touren durch Wald und Wiesen unterwegs bin und auf Fotos mit meiner DSLR Wert lege.

Die Materialien sind EVOC-typisch und gut verarbeitet. Die Haltbarkeit wird sich zeigen, aus Erfahrung weiß ich aber, dass die Dinger gefühlt ewig halten. Den Eindruck erweckt auch dieses Produkt.

Unboxing- / Präsentationsvideo

Ich habe Dir auch ein kleines Präsentationsvideo von mir verlinkt. Wenn es Dir gefällt, dann schau doch auch mal auf meinem YouTube Kanal vorbei und lass mit ein Like + Abo da.

Fazit

Die Zeit wird zeigen, wie häufig das Hip Pack zum Einsatz kommt. Niemand verpflichtet mich, ausschließlich meine DSLR zu transportieren. Auch ein erweitertes Video Setup kann ich hier mühelos verstauen. Und selbst auf normalen Touren wird das Pack eine gute Figur machen. Außer im Sommer. Dafür fehlt ihm dann doch eine Möglichkeit, keine Trinkblase zu verstauen. Aber wer Flaschen am Rahmen hat und dazu noch eine Flasch am Pack verstaut, wird Spaß haben.

Wie sich das Capture im Alltag schlägt, werde ich testen und berichten. Ich bin gespannt, wie es sich besonders mit einem Stativ unterm Hintern schlägt.

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