Fotoshooting auf Hoppenbruch
Wir schreiben den 21.08.2020 und eigentlich hatte ich für diesen Tag große Pläne. Mein Gran Fondo für August stand ins Haus und ich wollte auf dem Gravelbike eine schöne große Runde drehen. Aber als ich morgens aufstand, um mich auf den Weg zu machen, schüttete es wie aus Eimern! Das volle Programm: Regen, Sturm, Gewitter… Das überzeugte mich letztendlich, heute nicht auf große Tour zu gehen. Aber Tobi hatte spontan die Idee, ein Fotoshooting auf Hoppenbruch zu machen. Wir hatten also einen Plan B.
Der erste Spot – Die Freeride – 1er Teil
Die Abfahrt der Freeride sollte regelmäßigen Lesern meines Blogs hinlänglich bekannt sein. Tobi und ich machten uns zunächst auf dem obersten Ring breit. Ich sollte vom Start die ersten beiden Steine nehmen und dann schauen wir mal, was für Fotos dabei herumkommen würden.
Bei jeder Abfahrt änderte Tobi seine Position und ich nutzt die Gelegenheit, meine Fahrwerkseinstellungen zu verändern. Mal ein Klick mehr, mal ein Klick weniger, was sich gut anfühlte, wurde gelassen, wenn es zu viel war, hab ich es wieder rückgängig gemacht.
Aus dem vielen tollen Fotos haben wir später dann 7 Stück herausgesucht, die ich hier veröffentliche.
Der zweite Spot – Die Freeride – 2ter Teil
Nachdem wir uns oben ausgetobt hatten, sind wir zum zweiten Teil der Freeride umgezogen. Eingeleitet wird der zweite Teil durch zwei Steine, dicht gefolgt von einem Sprung zwischen den Bäumen durch. In diesem Abschnitt befindet sich auch einer meiner Endgegner: “Die Kiste!”
Tobi brauchte sich in Post und ich machte das, was ich schon den ganzen Tag über machte. Hochfahren, runterfahren, hochfahren, runterfahren. Aber mit Spaß! Ein paar Tage zuvor war bei mir der Knoten geplatzt, was das Springen angeht. Vorher hatte ich immer das Gefühl, nur Passagier auf meinem Rad zu sein, wenn es in die Luft ging. Aber jetzt hatte ich den Dreh irgendwie raus und das Bike machte, das was ich wollte! Ein sehr tolles Gefühl!
Und so war es für mich nun auch ein Leichtes, nicht nur den mittleren Stein zu springen, sondern auch den Stein rechts vom Eingang. Außerdem konnte ich auch die Kiste mühelos springen. Ich war sehr überrascht von mir. Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich fliege keine 8 – 10 Meter durch die Luft oder so, aber der erste Schritt ist wieder gemacht.
Tobi gab auch hier wieder alles. Versteckte sich mal hier, nahm dort noch ein paar Zweige mit ins Bild, versuchte mal etwas Feintuning hier und dort und lieferte hinterher auch von hier wieder ganze Arbeit ab. Fantastische Bilder bei fantastischem Wetter. Danke Tobi!
Der dritte Spot – Die Jumpline
Auf der Freeride hatte ich heute mehr erreicht, als ich erwartet hätte und so machten wir uns auf zu unserem dritten Spot für heute: Der Jumpline. Docht mit dem Wechsel der Location wechselte sich auch das Wetter. Der Himmel zog sich zu und es fing an zu tröpfeln. Aus dem Tröpfeln wurde dann aber innerhalb weniger Minuten ein handfester Schauer. Eher wir uns versahen, wurden wir mit monsunartigen Regenfällen konfrontiert!
Aber wir nahmen es mit Humor, denn wenn man erst einmal nass ist, ist das auch egal. Insgesamt mussten wir 2 Schauer über uns ergehen lassen. Erst suchten wir Schutz unter einer Plane, die an der Jumpline herumhängt, aber das brachte dann auch nichts mehr. Außerdem waren wir ja nicht zum Spaß hier. Tobi ging wieder in Position und ich waltete meines Amtes.
Meine heutigen Gegner waren: ein kleiner Übungsdouble und der größere Double, ein paar Meter weiter. Über den Übungsdouble hatte mich Tobi ein paar Tage zuvor gezogen und somit wesentlich dazu beigetragen, meinen Kopf frei für mehr zu machen.
Meine richtige Herausforderung war also der zweite Double. Vom Gefühl her war ich bisher nie schnell genug, um dort erfolgreich die andere Seite erreichen zu können. Und was der Kopf Dir alles für Szenarien einspielt, ist der feuchte Traum eines jeden Autors, der für Krankenhausserien im Fernsehen schreibt.
Im ersten Anlauf bin ich neben die Landung gesprungen. Vom Gefühl her ging ich aber zunächst davon aus, in die Landung geflogen zu sein. Der Videobeweis zeigte aber deutlich, dass ich es nicht gepackt hatte. Also wieder hoch und erneut versuchen. Im zweiten Anlauf klappte es dann aber auch sofort und der Knoten war geplatzt.
Für die Fotos wagte ich mich noch ein paar Mal an die Abfahrt und dabei sind auch wieder ein paar schöne Bilder entstanden, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten will. Die beiden Doubles sollten aber auch meine letzte Herausforderung für heute sein. Ich merkte, dass meine Konzentration nachließ und die Abstände zwischen Absprung und Landung immer kleiner wurden.
Ein Sturz war also nur eine Frage der Zeit und wenn es am Beste ist, soll man aufhören.
Nacharbeiten
Abends ging die Arbeit dann aber noch weiter. Die Fotos wollten gesichtet und bearbeitet werden. 149 Bilder konnten die erste Vorauswahl bestehen und durften in den Recall. Mit Lightroom drehten wir an Reglern für Belichtung, Schärfe, Kontrast und Dunstentfernung.
Wir bestellten Pizza, verschoben Achsen, zoomten mal hier, löschten mal da und hatten am Ende des Abends 22 Bilder übrig, die durchaus vorzeigbar waren. Ich hätte nun wieder Material, mit welchem ich nach und nach meine social Media Kanäle füttern könnte. Danke Tobi! Jetzt müssen wir bei nächster Gelegenheit mal die Seiten tauschen. Unser letztes Shooting ist schon eine Weile her und ging ja mal mächtig in die Hose.
Video
Ein Video habe ich auch gemacht und es als VLOG auf meinem YouTube Kanal veröffentlicht. Schau doch mal rein.