Nachts sind alle Trails schwarz
Die Genialität des oben verwendeten Titels wird mir erst viel später klar. Denn es steckt eigentlich total viel Wahrheit in dieser Aussage. Jeder noch so kleine Trail bekommt in der Dunkelheit eine ganz andere Dynamik und wir somit zum schwarzen Trail.
Aber leider soll es in diesem Artikel nicht um eine mega Trailtour durch die Region gehen. Denn eigentlich ist dieser Ausflug ein verzweifelter “Hauptsache nochmal schnell raus” Moment gewesen, zum Ende einer weiteren anstrengenden Woche ohne viel Bewegung.
Die Tour bei Komoot
Das Wetter war schon nicht schön, aber ich musste mal vor die Tür. Im Moment sammle ich Überstunden wie andere Erinnerungen und ein Ende ist nicht in Sicht. Eigentlich wollte ich diesen Winter viel mit Freunden fahren, weil mir der letzte Winter schon nicht so gutgetan hat. Aber im Moment bestimmt der Job meine Zeit.
Ich wusste beim Anziehen weder wohin noch mit welchem Bike ich fahren wollte. Aber ich wollte raus. Angezogen entschied ich mich für das JAM² SL. Es würde also Richtung Halde Hoheward, die Burg oder Castrop gehen.
Ab in die Brandheide für den Sprung über die Emscher
Nach dem Start ging es für mich erstmal kurz in Richtung Emscher und dann direkt rein in eine Baustelle. Sehr ärgerlich, sehr, sehr ärgerlich. Danach fuhr ich an der Emscher entlang in die Brandheide. Hier gibt es ein paar kleine Trails, die man schön fahren kann und ja, 160 mm sind hier viel zu übertrieben.
Die Brandheide spuckte mit am Emscherland aus und ich dachte mir, ich könne mal den KOM beim Sprint über die Emscher angreifen, für E-Bikes, versteht sich. Also habe ich mir gut einen in die Pedale gedrückt, um später in der Nachbetrachtung festzustellen, dass es noch kein Segment für E-Bikes gibt.
Nachdem ich das Segment dann zu Hause angelegt hatte, musste ich entsetzt feststellen, dass jemand 5 Sekunden schneller war als ich.
Weiter zum Dortmund-Ems-Kanal
Egal, ich fuhr jedenfalls weiter bis zum Schiffshebewerk und merkte schon, Trails werde ich heute wohl keine mehr fahren. Aber das machte nichts, denn ich war draußen. Endlich draußen, ich hatte Kopfhörer drin, meine Playlist an und hatte Spaß.
Auf dem Weg zum Schiffshebewerk Henrichenburg passierte ich das Haus Hölter. Die haben den ganzen Winter über offen und ich kann nur sagen, geht mal hin! Man kann dort wunderbar essen und auch wenn man mit dem Mountainbike kommt, gibt es Stühle, die man wieder reinigen kann.
Am Schiffshebewerk angekommen, wollte ich noch nicht wieder zurück. Es war noch relativ früh und die Schuhe waren bereits nass, weil halt doch ne Menge Wasser auf den Wegen lag. Also fuhr ich am Dortmund-Ems-Kanal einfach immer weiter geradeaus.
Den Weg kannte ich von meinem Nachbar Patrick, welcher vor Jahren mal mit uns hier entlanggefahren ist und ich bin ihn danach immer mal gerne mit dem Hardtail oder dem Gravelbike gefahren.
Auf der Höhe von Leveringhausen geht es dann weg vom Kanal. Wenn man hier den Absprung nicht schafft, findet man sich ruck zuck in Dortmund wieder und das wollte ich heute Abend definitiv nicht.
Was jetzt kommt, macht auch bei Tageslicht Spaß. Es geht über die Wiesen und Felder wieder zurück in Richtung Henrichenburg. Auch etwas Straße ist dabei, aber das hält sich in Grenzen.
Weil die Songs passten, bin ich dann wie in Trance einfach nach Hause gefahren, ohne noch ein paar Fotos zu machen. Insgesamt bin ich an diesem Abend 34 km gefahren und war danach sehr, sehr glücklich.