Zur goldenen Stunden im Schnee

Letzte Woche ist unsere Region endlich mal wieder vom Schnee geküsst worden. Sicher sind die Ansichten da verschieden, aber ich liebe Schnee. Auch wenn ich mit dem Rad zur Arbeit fahren muss, was ja derzeit nicht der Fall ist. Aber leider ließ es die Zeit nicht zu, in der vergangenen Woche auf das Rad zu steigen, um die Natur zu genießen. Erst am Sonntag hatte ich die Gelegenheit, für eine kurze 10 km Tour ein paar Fotos im Schnee zu schießen. Dafür nutzte ich mit er “Golgen Hour” also die Stunde, wenn die Sonne langsam untergeht und die Region in ein besonderes Licht hüllt. Was folgt, sind ein paar Schnappschüsse von dieser Tour.

Fahren im Schnee

Im Schnee zu fahren hat einen ganz besonderen Flair. Wenn der frische Schnee unter der Last von Bike und Fahrer komprimiert wird, knackt es wie Musik in meinen Ohren. Wenn man jedoch nicht der Erste ist, ist Vorsicht geboten. Denn dann können vereiste Spurrillen entstanden sein, welche zu unerwartetem Spurwechsel führen können. Daher fahre ich bei diesem Wetter auch am liebsten mit meinem Norco Range Enduro. Die 29×2,5″ Minion DHR machen auch hier eine gute Arbeit und bringen mich sicher durch den Tag.

Mein erster Stopp – KLT Brücke A2

Wie schon erwähnt, hatte ich nicht viel Zeit. Daher musste heute eine kurze Tour ausreichen. Erst überlegte ich, ob ich nicht die Halde Hoheward anfahren sollte. Aber von dort habe ich in den letzten Tagen mehr als genug Fotos bei Instagram gesehen. Also sollte mich mein Weg in die andere Richtung führen.

Auf dem Weg zur König-Ludwig-Trasse, kurz KLT, führte mich mein Weg zunächst über die Radwege der Region. Durch die offensichtlich unterschiedlichen Interpretationen der Räumpflicht auf Straßen und Gehwegen werden breite Bürgersteige unfreiwillig zu kleinen Trails. Ich habe Spaß dabei, durch die kleinen geräumten Gassen zu gleiten, auch wenn ich hin und wieder mal für Fußgänger das Tempo rausnehme.

Die KLT erreiche ich dann und zu meiner Überraschung ist sie geräumt und gestreut. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber das nehme ich jetzt gerne mit. Mein erster Stopp ist die A2 Überführung der König-Ludwig-Trasse. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Halde Hoheward.

Weiter in Richtung Quellenberg

Der Quellenberg ist ausnahmsweise mal eine natürliche Anhöhe in unserer Region. Von dort aus hat man einen hervorragenden Blick über die Region und kann besonders gut die Halde Hoheward erkennen. Mein weg dorthin ist jedoch nicht wirklich einfach, denn der Schnee bringt nicht nur Freude, er hat auch seine Tücken.

So ist es nicht ratsam dort zu fahren, wo man den Weg nicht kennt und der Schnee noch unberührt ist. Außer man steht auf den besonderen Nervenkitzel. Durch den Wind der letzten Tage kann es nämlich sein, dass zunächst der Schnee tiefe Löcher oder Gräben gefüllt, bevor der Wind die Fläche plan gepustet hat. So ergibt sich eine trügerisches Gefühl der Sicherheit und wenn man dann in den Pulverschnee fährt, versinkt das Vorderrad abrupt um einige Zentimeter. Wohl dem, der dann flott vom Rad kommt, ohne zu stürzen.

Auf dem Weg zum Quellberg ist dann der folgende Schnappschuss entstanden.

Auf dem Weg zum Quellberg

Die Mühe wird belohnt

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Die Bezeichnung Berg ist vielleicht etwas übertrieben. “Anhöhe” könnte vielleicht besser passen. Aber immerhin gibt es hier etwas Aussicht. Die Mühe wird also belohnt. Wenn man so einen Haldenfetisch hat wie ich, ist die Aussicht auf eine unserer markantesten Landmarken immer eine Belohnung. Wenn dann die Sonne untergeht und die Landschaft in ein besonderes Licht hüllt, stellt sich beim Ruhri ein Gefühl von Glückseligkeit ein.

Weiter zum dritten Spot

Ein weiterer Spot lag noch auf meinem Weg. Nicht weit von meinem aktuellen Standort entfernt und quasi auf dem Weg. Allerdings bekommt die Landschaft hier nochmal eine andere Note. Einen Perspektivwechsel, möchte man sagen. Diesen Spot wollte ich natürlich nicht auslassen.

Also sattelte ich wieder auf und rollte den Berg hinunter. Im Sommer ist die kleine Einmündung, die ich nehmen wollte, schon schlecht zu erkennen. Jetzt im Winter machte es aufgetürmter Schnee nicht leichter. Aber ich wusste ja, wonach ich suche und so war ich schon nach wenigen Minuten an meinem letzten Fotospot für heute.

Jetzt aber ab nach Hause

Ich verstaute meine Kamera wieder in meinem Hip Pack und machte mich auf den Heimweg. Mein Weg führte mich über den Campus der Westfälischen Hochschule. Dort wartete ein neckisches kleines Treppenset auf mich und ich nahm die Einladung dankend an.

Dann musste ich ein Stückchen durch die Seitenstraßen der Stadt, was mir nicht ganz so schmeckte. Ich hatte noch überlegt, ob ich die Allee des Wandels fahren soll, um noch zur Halde Hoheward zu kommen. Aber die Idee verwarf ich aufgrund der Witterung und der nun einbrechenden Dunkelheit.

Am Ende des Tages hatte ich eine kleine Fotorunde zur goldenen Stunde gemacht. 14 km hatte ich wieder auf der Habenseite verbuchen können und ein paar tolle Fotos sind entstanden. Alles in allem, eine gelungene kleine Tour.

Video

Ich habe meinen Ausflug auch gefilmt. Dabei herausgekommen ist dieser kleine VLOG. Viel Spaß dabei.

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