Bike Nr. 2: Ein 2014er Haibike Q FS RC in 27.5″
Auch hier waren die Komponenten wieder top. Bis auf den Rock Shox Dämpfer war alles zu meiner Zufriedenheit. Wenn gleich ich fairerweise sagen musste, der Dämpfer ist super. Ich hätte gerne wieder einen Fox Dämpfer gefahren, aber das ist nur eine Kopfsache. Es gab sogar noch eine hydraulisch verstellbare Sattelstütze und der Dämpfer vorne konnte per Fernbedienung verstellt werden. Geschenkt, ich wollte endlich wieder fahren!
Und ich fuhr, genau wie mit dem ersten Bike zur Arbeit und nach Hause. Ich fuhr die Halde hoch und wieder runter, ich fuhr bei Regen, ich fuhr bei Sonne. Aber immer hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Das gebrannte Kind und so.
Meine Lieblingsperspektive: Neben dam Rad, auf das Motiv.
Dem neuen Bike kam zugute, dass man bei Haibike wohl etwas aus dem gebrochenen Rahmen gelernt hat. Denn mein neues Bike hatte, meiner Meinung nach, eine dickere Sattelstange und sie war zudem auch noch gebogen. Allerdings war der Dämpfer wieder oben und unten an dem Rohr befestigt, was mir irgendwie nicht gefiel. Denn, obwohl ich kein Physik Ass bin, hatte ich immer das Gefühl, dass alle Kraft auf dem Bereich zwischen den beiden Schweißstellen für den Dämpfer wirkte. Genau wie auch bei dem ersten Rad und die Stöße, die das Hinterrad an den Dämpfer geben sollte, wurden aus meiner Sicht nicht durch die Umlenkung auf den Dämpfer abgegeben, sondern schlugen immer von hinten gegen den Halter und der rüttelte an der Sattelstange. Schwer zu erklären…
Morgenstunde hat Gold im Munde. Und Schweiß und Staub und kleine Fliegen…
Ich machte mit den 27,5“ Rädern auch etwas Zeit auf die 20 Kilometer zur Arbeit gut. Ich war fast 4 Minuten schneller. Gar nicht schlecht, aber vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass ich mittlerweile Kondition entwickelt hatte. Und noch etwas war anders. Das Fahrverhalten zwischen 26“ und 27,5“ ist deutlich anders. Es stimmt, wenn Leute sagen, dass 26“ schön agil und wendig ist, während 27,5“ doch schon deutlich stelzenbeiniger daher kommt. Da ich jetzt 29“ fahre, kann ich das nur nochmal unterstreichen. 26“ ist für Trails optimal.
Same procedure as last time?
Und dann? 2 Monate und rund 1000 Kilometer später, passierte, was nie wieder hätte passieren dürfen! Der Rahmen bricht erneut. Zufälligerweise an genau der gleichen Stelle, wie auch beim ersten Haibike. War es beim letzten Mal noch ein abgesenkter Bordstein, so ist es mir dieses Mal auf einem Radweg passiert. Etwas Gefälle, aber keine nennenswerten Belastungen auf den Rahmen, außer mir. Als ich den Knall hörte, wusste ich sofort, was passiert ist. Routiniert klickte ich mich auf den Pedalen aus, stoppte die Fahrt und stellte das Bike zur Seite. Meine Flüche waren alles in allem nicht jugendfrei. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Anders als beim ersten Mal musste ich diesmal nur wenige hundert Meter nach Hause laufen. Hurra, welch Freude!
Wieder unter der Schweißnaht, wieder nach 2 Monaten und rund 1000 Kilometern.
Leicht angefressen verfasste ich eine Mail an Fun-Corner. Hier schaltete sich nun der Geschäftsführer persönlich ein und fragte, ob ich nochmal ein Haibike fahren möchte? Nein, „alle guten Dinge sind drei“ kommt in diesem Zusammenhang nicht infrage. Denn hier geht es um meine Gesundheit, vielleicht sogar mein Leben. Wie könnte ich einem Stück Alu je wieder vertrauen, wenn es mich 2x bei so lapidaren Herausforderungen im Stich gelassen hat?
Gemeinsam mit Fun-Corner fanden wir eine Lösung. Von Haibike habe ich kein einziges Wort zu diesem Vorfall gehört. Keine Entschuldigung, kein Wort des Bedauerns, nichts. Und das ist es eigentlich, was mich richtig sauer macht. Ich ließ mir bei der Entscheidung, welches mein neues Herzblatt sein sollte, länger Zeit. Am Ende entschied ich mich für mein Bike Nummer 3. Ein Rotwild Hardtail in 29“.
Hier die Komponenten des Haibike als Übersicht:
Rahmen: Aluminium 6061 double butted, four link system, hydroforced tubes, lightweight-tubing, All Mountain 27,5″, 150mm
Gabel: Rock Shox Revelation RL, Pushloc, Federung: Dual Air, Dämpfung: Motion Control, Federweg: 120-150mm, tapered
Umwerfer/: Shimano Deore XT M781, Direct Mount
Schaltwerk: Shimano Deore XT M 786 Shadow Plus, 30-Gang
Schalthebel: Shimano Deore XT SL-M 780, Rapidfire, I-Spec
Kettenradgarnitur: Shimano Deore XT M 782, 40-30-22 Zähne, 2-piece crankset
Innenlager: Shimano SMBB70
Zahnkranz: Sram PG1030, 11-36 Zähne, 10-fach
Kette: Shimano HG 54
Bremshebel: Shimano M615 hydraulische Scheibenbremse
Bremse (vorne): Shimano M615 hydraulische Scheibenbremse, 203mm Disc
Bremse (hinten): Shimano M615 hydraulische Scheibenbremse, 180mm Disc
Bereifung: Schwalbe Hans Dampf Performance, faltbar, 27.5×2,35
Laufradsatz: DT Swiss M1700 Spline, vorne 15mm Steckachse, hinten 142/12mm Steckachse
Lenker: XLC EVO, flatbar, oversize
Griffe: XLC Sport
Vorbau: XLC EVO A-Head
Steuersatz: FSA SX-Pro, A-Head, semi-integriert, 1 1/8″ – 1 1/2″
Sattel: Selle Italia X1
Sattelstütze: Kind Shock eTen, Remote, 31,6mm, Schelle mit Inbusklemmung
Pedale: XLC MTB
Dämpfer: Rock Shox Monarch RT3, Federung: Luft, Dämpfung: Öl
Gewicht: 14,1 kg