Und bei Dir so? – KW 01/21

Montag – 04.01.2021

Bike 2 Work

Das neue Jahr startet für mich auch gleich mit einem seltenen Besuch im Büro. Ehrensache, dass ich mit dem Rad fahre. Hab ich ja schon so lange nicht mehr gemacht. Und was soll ich sagen? Es hat keineswegs an Faszination verloren. Die Ruhe am Kanal, die Luft, die Mischung aus Natur und Industriekultur, es ist und bleibt mir ein Vergnügen. Die Temperaturen hielten sich auch im Rahmen und es war trocken. So gab es tatsächlich nichts zu beanstanden.

Dank flexibler Arbeitszeiten bekomme ich sogar auch etwas Tageslicht spendiert. Ohnehin bewegen wir uns ja beständig in Richtung Frühling. Na gut. Von Frühling zu sprechen, ist dann doch noch zu früh.

Auf dem Heimweg war es dann aber wieder dunkel. Die Erzbahntrasse ist nicht beleuchtet, aber dank meiner Busch und Müller IXON Space ist das echt kein Thema. Jedoch gab es da wieder eine Situation mit einem Jogger. Der Gute Mann war komplett in schwarze Sachen gehüllt und lief auf meiner Seite. Ohne Reflektoren, ohne Lampe, dafür aber mit reichlich Wut im Bauch, weil ich ihn erst wenige Meter vor einer Kollision entdeckt habe.

Es bestand keine Gefahr, denn wie IXON Space ist wirklich gut. Aber aufgeregt hat er sich schon.

Zuerst war ich echt angepisst, wieso der mich so an mault. Erstens ist nichts passiert und zweitens hätte er ja auch etwas tragen können, was man im Dunkeln sieht. Und dann habe ich mir an die eigene Nase gepackt. Ich habe fast nur schwarze Radklamotten. Hosen, Jacken, Helme, alles schwarz wie die Nacht. Mein Gravelbike? Schwarz. Mein Enduro? Schwarz. Nur mein Hardtail ist weiß.

Es hat echt lange gedauert, bis ich auch mich als Gefahrenquelle ausgemacht habe. Ich habe mir das immer schöngeredet. “Ich fahre ja nie auf Straßen!”, “Da wo ich fahre, hab ich mit Autos nix am Hut!”, “Mit meinem Chinakracher werde ich nicht übersehen.”

Aber seit ein paar Jahren sehe ich das anders. Im Winter trage ich einen gut sichtbaren Rucksackschutz, habe kleine, reflektierende Streifen an meinen Winterhandschuhen, habe kleine Reflektoren am Rad. Oft lese ich auf Twitter die ironische These, dass Radfahrer immer mit Absicht übersehen werden! Man solle ich anziehen, wie ein Tannenbaum, damit der “faule Blechdosenlenker” keine Ausreden habe, wenn er wieder einen Radfahrer absichtlich “übersehen” hat.

2018 habe ich sogar Geld an die DKMS gespendet für jedes Mal, wo ich mich über jemanden mit schwarzen Sachen aufgeregt habe. Dabei war ich lange selber ein Teil des Problems.

Ja, viele reflektierende Sachen sehen albern aus. Helmüberzüge, Warnwesten, blinkende Lämpchen am Rad, oft mit der Straßenverkehrsordnung nicht vereinbar, sind auch keine Lösung. Aber es gibt durchaus Kleidung und Möglichkeiten, sich sichtbar zu machen, ohne wie der Tannenbaum aussehen zu müssen.

Ich bin in jedem Fall heile nach Hause gekommen.

Denk mal drüber nach.

Dienstag – 05.01.2021

Garmin Vivoactive 4

Und dann ist meine geliebte Uhr kaputtgegangen. Meine Garmin Vivoactive HR. Gekauft, am 03.12.2016, ist sie mit mir durch alle Aktivitäten gegangen, die ich bis heute getrackt habe. Meistens hat sie nur meinen Puls bereitgestellt, aber zuletzt durfte sie auch meine Ruderaktivitäten dokumentieren. Der Defekt kam schleichend. Der Touchscreen hat den Geist aufgegeben, eine Reparatur war nicht mehr wirtschaftlich. Ich werde sie vermissen.

Eigentlich wollte ich mich ja mit einer neuen Uhr belohnen, wenn ich 25 kg abgenommen habe und bei 100 kg angekommen bin. Doch im Moment bin ich 27 kg von meinem Ziel entfernt, also wird es erstmal nichts mit einer teuren Belohnung. Stattdessen mache ich eine Kompromissanschaffung. Ich kaufe mir eine Garmin Vivoactive 4.

Besser gesagt, meine Frau kauft mir die Uhr. Denn ich stehe mir bei solchen Anschaffungen immer selber im Weg. Viel Geld, nur für mich. Da muss ich als Familienvater mehrfach drüber nachdenken. Aber was soll ich sagen, die Uhr ist super. Sie ist leicht, sieht gut aus, kann eine Menge und der Begriff “Kompromissanschaffung” wird ihr nicht gerecht. Ich stelle sie in den nächsten Tagen noch genauer vor, wenn ich sie etwas besser kennengelernt habe.

Mittwoch – 06.01.2021

Ein Strohfeuer der Motivation?

Wie ich im Beitrag zu meiner Neujahrsrunde schon festgestellt hatte, war 2020 sportlich kein gutes Jahr für mich. Ich habe noch nie weniger auf dem Rad gesessen, als in 2020. Das soll mir 2021 nicht nochmal passieren und so habe ich in den ersten Tagen des neuen Jahrs gleich mal richtig Gas gegeben und versucht, so oft wie möglich auf dem Rad zu sitzen.

Ich möchte von einem Strohfeuer der Motivation sprechen, denn schon heute hab ich die Serie gebrochen. Ich habe zwar noch ein paar Dinge in der Mittagspause erledigt und bin dafür mit dem Rad gefahren, aber Dir und mir ist schon klar, dass mein Anspruch ein anderer ist. Touren, Trails und Kilometer soll es in diesem Blog regnen. Keine Besorgungsfahrten zur nächsten Apotheke.

Sonntag – 10.01.2021

Nachmittags-Nightride

Hummeln im Hintern, so würde ich es wohl beschreiben. Am Wochenende waren wir fleißig und Sonntag musste ich dann noch vor die Tür. So wie früher. Egal, welches Wetter, welche Uhrzeit, ob hell oder dunkel. Ich musste raus auf das Rad.

Also schnappte ich mir das Rotwild und machte mich auf eine kleine Tour, am Rhein-Herne-Kanal entlang, bis zur Resser-Mark. Dort irrte ich etwas umher, bis ich den Weg zur Halde Hoheward fand. Diese wollte auch in der Dunkelheit erklommen werden, bevor ich mich dann zufrieden wieder auf den Heimweg machte.

Neben meiner IXON Space, habe ich auch mal wieder meine Sigma Buster 2000 HL ausgepackt. Den Akku habe ich vergangenes Frühjahr geladen in seine Schachtel gepackt und er war heute noch voll. Das ist für mich eine super Kombination. Die IXON Space macht den Weg schön hell und blendet niemanden. Braucht Du dann mal Sonnenschein, schaltest Du die Sigma ein. Könnte ein Werbeslogan sein. Aber so ist es dann auch.

Die Tour war jedenfalls ein Vergnügen. Die Strecke könnte auch unsere erste Haldentour werden. Ich arbeite noch an Details.

Ich bin gespannt, was die nächste Woche bringt. Hoffentlich kann ich mich auf das Rad schwingen und weitere Kilometer sammeln. Bisher habe ich 154 / 5000 gesammelt.