Maxxis Aspen in 29×2.25
Mein Rotwild wurde damals schon mit Continental X-King in 29×2,0 Zoll geliefert und ich habe an diesem Setup nie wirklich etwas verändert. Warum auch, ich war ja immer sehr zufrieden damit, auch wenn die Tubelessfähigkeiten nicht immer optimal waren. Aber auf eine Empfehlung hin habe ich mich nun mal für einen Wechsel entschieden. Gesucht wurde ein griffiger Alleskönner, der gut rollt und auch mal was einstecken kann.
Woher habe ich die Dinger?
Gekauft habe ich sie Anfang September online bei Bike-Discount. Es gab keinen besonderen Grund dafür, der Preis war gut, die Empfehlung stand im Raum, ich wollte sie ausprobieren und weil ich eh grade ein paar Ersatzteile in den Warenkorb hatte, packte ich mir auch gleich frische “Winterreifen” in den Warenkorb.
Was ist dabei?
Bei den Reifen könnte man von “gekauft wie gesehen” sprechen, denn die Verpackung ist wie üblich, sehr überschaubar. Besondere Sachen, wie Sticker oder einen freundlichen Beipackzettel, sucht man vergebens. Das ist aber auch okay. Die Umwelt braucht nicht noch mehr unnötigen Verpackungsmüll.
Und was können die jetzt?
Dazu müssen wir uns zunächst über die Empfehlung unterhalten und wie sie zustande gekommen ist. Als ich mich 2019 für ein 24 Stundenrennen vorbereitet habe, wollte ich auch an meinem Rotwild ein paar Sachen ändern, um es von einem “Tourenbike” zum “Racebike” werden zu lassen. Dabei standen mir ein paar gute Leute zur Seite und einer davon empfahl mir, eben auch die Reifen zu verändern. Sommer, gutes Wetter, das ist der Aspen perfekt für geeignet.
Maxxis attestiert dem Aspen eine 75 %tige Empfehlung für den Einsatz auf “Hardpack”, also einem sehr festen Untergrund wie Straße, Asphalt, oder diesem Dreck und Wasser Gemisch, welches sie bei uns als Radwege verkaufen. 100 % bei Loose over Hard, was für mich als loser Bode mit darunterliegendem, festem Untergrund durchgeht. Darunter fallen für mich Waldwege, kleinere XC Trails und Beschaffenheiten, welche wir auf unseren Halden vorfinden. 50 % bekommt er bei “Medium”, was ich persönlich als alles das definiere, was einem im XC Bereich begegnet nicht so richtig in eine der oben genannten Schublade passen will.
Was er nicht kann ich “loose”, “Wet” und “Mud”. Also genau alles das, was es jetzt im Winter so gibt. Aber dazu gleich mehr. Der Aspen verfügt über EXP Protection, also einer sehr stabilen Seitenwand und ist Tubeless ready. Man nennt ihn einen der leichtesten Reifen im Markt, sein Profil ist aus dem Rennsport abgeleitet und es gibt ihn in 27,5 x 2,10 bis hin zu 29×2,4 WT Zoll. In meinem Fall habe ich mich aber für den 29×2,25 Zoll großen Mantel entschieden. Hier wiegt ein Mantel 660 g + Milch, wenn man denn Tubeless fährt, so wie ich.
Ein paar Daten in der Schnellübersicht
- Allroundreifen mit guten Abrolleigenschaften
- Geringes Gewicht und Rennsporttechnik
- Verfügt über EXP Protection
- Tubeless Ready
- Wiegt in 29×2,25 660 g
- Perfekt für Loose over Hard Untergrund
- Flaches Profil
Wie fühlt es sich an?
Die Montage
Hier gibt es nichts zu beanstanden. Ich hab meine Contis abgezogen, die Laufräder gereinigt und den Maxxis Aspen kinderleicht montiert. Milch rein, Luft drauf, fertig. Ich fahre den Reifen mit 2,5 Bar Luftdruck, weil ich viele Touren fahren und eher weniger durch das Gelände.
Tubeless
Auch hier habe ich nichts zu beanstanden. Die Contis haben relativ häufig und schnell Luft verloren. Da war ich dann in der Woche sicher 2 – 3x dabei Luft zu prüfen und nachzupumpen. Beim Aspen komme ich mehrere Wochen mit einer einfachen Fingerkontrolle aus. Ich fahre 120 ml Muc-Off Milch in den Reifen und habe sie 3 Monate nach Erstbefüllung nicht nachfüllen müssen.
Die ersten Meter
“Joa, das Ding rollt!” So möchte ich meine ersten Meter zusammenfassen. Auf Strecke macht der Reifen wirklich Spaß. Am Kanal entlang stört nichts, das Bike läuft ruhig und sicher über die Wege. Im Gelände verhält es sich ähnlich. Halden hoch macht der Maxxis Aspen besonders auf trockenem Boden Spaß. Wird es nass und schlammig, verliert der Mantel schnell seine Griffigkeit und dreht auch schon mal schnell durch.
Wie lange hält der Reifen?
Das hängt natürlich stark von der Belastung ab und sicher ist auch entscheidend, wo der Aspen zum Einsatz kommt. Auf meinen Touren am Kanal entlang wird er mir sicher lange Freude machen. Er verfügt über eine relativ weiche Gummimischung, was ja eher ein Garant für kurzweiliges Vergnügen ist. Die Zeit wird es zeigen und ich schreibe dann ein Update in diesen Artikel.
Fahren im Herbst und Winter
Ich habe es ja schon durchblitzen lassen, die Montage zum Winter hin war sicher nicht meine beste Idee. Es regnet viel, die Böden sind matschig, rutschig und lose. Kurz gesagt, gibt es derzeit alles das, was der Aspen eigentlich nicht kann.
Und ja, das merkt man auch. Natürlich rollt er auch im Winter noch sehr gut und ja, auch auf Touren gibt es nichts zu meckern, aber geht es ins Gelände, wird das Heck schnell mal schwammig. Auch wenn man mal beherzter in die Bremse greifen muss, wird der Aspen schnell unruhig und die Räder blockieren. Das kenne ich von den X-King nicht in dieser Form.
Das biken wird daher auf Trails im Winter etwas schwieriger. Mit Trails meine ich nicht nur ausgewiesene XC-Strecken, ich spreche auch von kleinen Trampelpfaden und Singletrails, die nach tagelangem Regen matschig und rutschig sind. Da fährt es sich schnell mal wie auf einer Hydraulikplatte beim ADAC, denn Front oder Heck können schon mal überraschend einen Versatz um mehrere Zentimeter machen, ohne dass es für einen ersichtlich wird.
Die Konsequenz ist bei mir ein angespanntes Fahrverhalten und das genau dort, wo sich mein Hardtail eigentlich am wohlsten fühlt. Im Wald. Aber wenn man das Gute an der Sachen sehen möchte, sorgt diese Instabilität für ein interessantes Fahrtraining, bei dem man sich eigentlich nur verbessern kann.
Eine Kaufempfehlung als Winterreifen, oder generell für den Winter, würde ich daher nicht geben.
Fahren im Frühling und Sommer
Regnet es mal ein paar Tage nicht und die Trails hatten Gelegenheit zu trocknen, kann der Aspen zeigen, was ihn so gut macht. Dann rollt das Ding durch das Gelände, ignoriert Einschläge von Steinen, Ästen und Wurzeln. Dann merke ich, dass dieser Reifen meinem Hardtail sehr guttut und ich kann kaum erwarten, dass der Frühling uns endlich wieder bessere Bedingungen liefert.
Leider hat das Wetter in den letzten Monaten nicht so oft gutes Wetter für uns bereitgehalten. Daher kann ich wohl auch erst im Frühling mehr zu dem Reifen schreiben.
Fazit
Dieser Reifen gefällt mir sehr gut. Ihn im Winter zu kaufen ist keine gute Idee, weil er dafür einfach nicht gemacht ist. Lässt es das Wetter zu, kann der Reifen zeigen, was ihn ausmacht und wieso er vermutlich einer der Beste im Markt ist. Was den Preis angeht, da habe ich schon mehr Geld für Reifen ausgegeben, somit kann ich auch hier nichts beanstanden. Die Montage ist einfach, Tubeless ist dicht und die Laufeigenschaften überzeugen mich.
Ich freue mich auf den Frühling, mit dem Maxxis Aspen.
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Ich hatte auf meinem Hardtail ursprünglich Reifen von WTB, welche alles andere als gut waren. Ich hatte mir dann Reifen von Schwalbe geholt, war aber über die Qualität enttäuscht. Der Reifen hatte geeiert, egal wie oft und in welcher Position ich den montiert hatte.
Aus dem Grund wollte ich mich bei Maxxis umsehen, hatte da früher gute Erfahrungen mit dem Ardent. Ich war allerdings mit der Produktpalette etwas überfordert, gerade im XC / Tour / leichtes Trail-Segment. Ardent Race, Recon Race, Ikon, Aspen und was es sonst noch alles gibt.
Meine Wahl fiel auf den Forekaster, welcher oft als Alleskönner bezeichnet wird. Bisher bin ich auch sehr zufrieden, der Reifen macht einen guten Kompromiss aus Gewicht, leichtem Rollen und Grip auf unterschiedlichstem Untergrund.
Was ich aber eigentlich sagen wollte: Danke für deinen Bericht und die ausführliche Beschreibung, jetzt kann ich diesen Reifen schonmal besser einordnen.