Von Halde zu Halde – Hoheward und Hoppenbruch

Wann immer es geht, versuche ich ja meine Mountainbike Skills in den Fachrichtungen Freeride und Downhill zu verbessern. Wenn man dann einen Guide dabei hat, der den Trail kennt, kannst du dich eher auf Deinen Grenzbereich konzentrieren, während er das Tempo und die Route vorgibt. Sehr angenehm, denn auch in diesem Fall kannte Mike die Halden schon deutlich besser als ich und wusste, wo man mit Spaß den Berg hinunter kommt.

Gestartet sind wir erst um 19:40. Unser Weg führte uns zunächst an einer dicken Hauptstraße entlang. So ist das im Ruhrgebiet, Du kommst nur in die Natur, wenn Du Dich vorher durch den Verkehr kämpfst. Unser Ziel war die Zeche Recklinghausen II, denn von dort kommt man über die „Drachenbrücke“ auf die Halde Hoheward. Die mussten wir „mal eben“ hoch. Ziel war die Sonnenuhr. Schon lustig, was für andere ein Tagesausflug ist, machen wir mal eben so um mit Spaß wieder nach unten zu ballern. Rund 10 Minuten brauchten wir für den Aufstieg, zzgl. einer kleinen Pause. Oben angekommen präsentierte sich uns der Himmel in wunderbaren Farben. Die Sonne war grade auf dem Weg in Richtung Untergang und so war die Halde in ein besonderes Licht gehüllt. Aber wir hatten ja hier oben ein anderes Date, also schnell rüber zur anderen Seite der Halde, die mit dem Planetarium.

Hier war eine kleine Partylocation aufgebaut. Ich denke, man bereitete sich auf der Feuerwerk der Cranger Kirmes vor. Das sollte nämlich um 22:30 losgehen, aber um diese Zeit wollten wir schon längst wieder zu Hause sein. Hier sollte aber die erste Abfahrt starten. Also bereiteten wir uns entsprechend vor. Kameras anlegen, Helm umbauen und noch eine letzte kurze Besprechung und dann ging es los. Mike hatte seine Kamera (eine Rollei 310) auf dem Helm nach hinten ausgerichtet, ich hatte meine (Rollei 5s) nach vorne auf der Brust. Los geht’s.

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Die Halde Hoheward wieder hinuter zu kommen ist relativ leicht. Hier sind nur ein paar kleine Kicker eingebaut und man kann auch als Anfänger gut drüber springen und so etwas gravity Luft spüren. Machen wir uns aber nichts vor. Wer ein gravity Bike besitzt, wird sich hier langweilen. Interessant macht die Halde die vielen kleinen steilen Abfahrten, über ausgewaschene Regenrinnen und lose Steine, vorbei an großen Brocken und engen Bäumen. Deutlich spannender wird die Halde Hoppenbruch, wo es ja eine richtige Downhillstrecke gibt. Die ist eigentlich auch relativ ungefährlich und bietet für jeden etwas. Man kann hier seine Grenzbereiche austesten und auch als Anfänger viel Spaß haben. Grade für mich als Anfänger ist es gut zu wissen, dass man immer irgendwie genügend Platz zum ausweichen hat, wenn man mal einen Sprung auslassen will. Dennoch hat es mich auch dieses mal wieder fast gelegt. Aber Ich hatte wieder Glück und bin unbeschadet aus dem Busch gekommen. Man trifft auch immer wieder andere Biker dort. Das Klima ist sehr nett und man kann mit jedem ein paar freundliche Worte wechseln.

Insgesamt sind wir die Strecke 2x gefahren. Allerdings haben wir uns ein wenig mit der Dunkelheit vertan. So sind wir bei der zweiten Abfahrt in einen nahezu stockdunklen Wald gefahren, wo du die Hand teilweise nicht mehr vor den Augen gesehen hast. Spannend, wenn man die Kicker nicht mehr sieht. Das dort entstandene Videomaterial ist natürlich nix geworden. Man sieht lediglich Mikes Rücklicht und hört uns gelegentlich mal fluchen. Vielleicht mache ich ein Podcast oder ein Hörbuch daraus. Beim nächsten mal fahren wir wieder eher los, dann sieht man auch mehr.

Der Dunkelheit ist auch geschuldet, dass wir irgendwie falsch abgebogen sind und so plötzlich nicht ganz da ausgekommen sind, wo wir ursprünglich hätten rauskommen wollen. Aber das war nicht schlimm, denn schon ein paar Meter weiter war der eigentliche Ausgangspunkt.

Den Rückweg sind wir wieder über die Halde gefahren. In der Dunkelheit konnte man gut die hell beleuchtete Cranger Kirmes sehen und auch sonst bot das Panorama ein tolles Bild. Ich hatte auch noch ein paar Fotos und ein paar Videos mit meiner Kamera gemacht, welche ich mir in der Zwischenzeit auf den Helm geschnallt hatte. Leider war ich so clever, die Verschlusskappe vorher nicht zu entfernen. Somit habe ich nur die Verschlusskappe gefilmt. Doof.

Wenn Du die Tour mal nachfahren möchtest, habe ich Dir hier ein GPX File vorbereitet. Sie startet und endet an der Zeche Recklinghausen II, wo man auch prima mit dem Auto parken kann. Vielleicht hast Du ja mal Lust.